Vitamin C und L-Ascorbinsäure - natürlich oder synthetisch
Es gibt keine Unterschiede!
Ein Artikel der medizinischen Abteilung von Burgerstein
Burgerstein wägt bei der Rohstoffauswahl zwischen Vor- und Nachteilen sehr sorgfältig ab: Es gibt oft nicht DEN optimalen Wirkstoff oder DIE optimale Quelle.
Natürlichkeit bedeutet für uns, dem Körper die Mikronährstoffe in derjenigen Form zur Verfügung zu stellen, wie er sie kennt und optimal verwerten kann. Wir verzichten möglichst auf unnötige Hilfsstoffe, künstliche Aromen oder körperfremde Süßungsmittel. Die natürlichste Form, Vitamine einzunehmen, ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Wo dies nicht möglich ist oder um Defizite zu beheben, bieten sich hochwertige, gut bioverfügbare Mikronährstoffe an.
Viele Mikronährstoffe werden chemisch synthetisiert. So ist z.B. bei einigen Aminosäuren die Ausgangssubstanz natürliche D-Glucose (Traubenzucker). Diese wird durch weitere synthetische Schritte in die gewünschte Aminosäure umgewandelt. Ist die Aminosäure nun synthetisch oder natürlich?
Folsäure aus natürlicher Quelle ist auf dem Rohstoffmarkt nicht erhältlich. Die Folsäure aus einem Hefeextrakt aufzureinigen wäre eine große Ressourcenvergeudung und für die Aufreinigung müssten auch diverse Chemikalien eingesetzt werden. Sinnvoll?
Beim Vitamin C haben wir es chemisch betrachtet sowohl bei den natürlichen als auch bei den synthetischen Quellen stets mit L-Ascorbinsäure zu tun. Es gibt keinen Unterschied zwischen diesen Formen.
Auch Calciumascorbat, Natriumascorbat, etc. sind spätestens nach dem Magen (tiefer pH) auch wieder in ihre Bestandteile zerfallen (z.B. ein Calcium-Molekül, zwei Vitamin C-Moleküle). Behauptungen, die man oft im Internet publiziert sieht („L-Ascorbinsäure ist böse, nur natürliches Vitamin C ist gut“) sind schlicht unwissenschaftliche „fake news“. Die Ascorbinsäure, d.h. das Vitamin C (aus Acerola-Extrakt oder aus gegessenen Zitronen, Peperoni, etc.) ist chemisch betrachtet 100 % genau dasselbe Molekül wie synthetisch (d.h. aus Traubenzucker) hergestelltes Vitamin C und entfaltet im Körper 100 % dieselbe physiologische Wirkung. Das Molekül ist exakt dasselbe.
Unterschiede zwischen "natürlich" und "synthetisch" gibt es nur bei den sogenannten Matrixeffekten, d.h. weil aus Pflanzen gewonnenes Vitamin C immer auch zusätzliche Pflanzenbestandteile mitliefert.
Auch bekannt ist, dass viele pflanzlichen Vitamin-C-Rohstoffquellen bewusst mit synthetischem Vitamin C angereichert werden, da sonst der Vitamin-C-Gehalt zu gering wäre.
Auch bei Multivitamin-Präparaten spricht man von Matrixeffekten, wenn die einzelnen Wirk- und Hilfsstoffe sich gegenseitig beeinflussen.
In welchem Ausmaß die zusätzlichen Pflanzenbestandteile gesund sind (Bioflavonoide) oder gar schädlich, kann nicht pauschalisiert werden. Was ist klar: Die Bioverfügbarkeit von Vitamin C wird durch diese zusätzlichen Pflanzenbestandteile unwesentlich beeinflusst – da Vitamin C frei in gelöster Form vorhanden sein muss, um via spezifische Rezeptoren und/oder Glucose-Rezeptoren aufgenommen zu werden. Teilweise mögen Pflanzenbestandteile das Vitamin C schützen im Darm (wie dies auch Vitamin E machen kann), teilweise verlangsamen sie dessen Aufnahme, weil sie einige der Rezeptoren blockieren.
Fakt ist auch, dass diese «Matrix-Effekte» aber nur bei einmaliger Einnahme erkennbar sind, bei wiederholter Einnahme hingegen bedeutungslos werden.
Als potenzieller Nachteil einer natürlichen Quelle von L-Ascorbinsäure muss erwähnt werden, dass selbst angereicherte pflanzliche Extrakte selten mehr als 25 % Vitamin C enthalten. Das bedeutet, dass eine 1g schwere Tablette nur 250 mg Vitamin C liefert.
Es gibt aber – anders als bei Vitamin C der Fall ist – Mikronährstoffe, bei welchen die synthetisch hergestellte Variante im Körper nicht das gleiche Wirkungsspektrum hat wie die natürliche Variante. In diesen Fällen setzt Burgerstein selbstverständlich konsequent Vitamine aus natürlichen Quellen ein:
- Vitamin E: Natürliches Vitamin E (d-alpha-Tocopherol) ≠ synthetisches Vitamin E (dl-alpha-Tocopherol). Burgerstein setzt als Wirkstoff nur natürliches Vitamin E ein (aus pflanzlichen Ölen gewonnen).
- Carotinoide: Natürliches Beta-Carotin bzw. natürliche Carotinoide ≠ synthetisches Beta-Carotin (all-trans-Beta-Carotin). In einem natürlichen Carotinoid-Extrakt ist jeweils eine Mischung aus verschiedenen Carotinoiden enthalten (cis-Beta-Carotin, all-trans-Beta-Carotin, alpha-Carotin etc.). In diesem Fall ist der Einsatz eines Gemischs natürlicher Carotinoide entscheidend, um das breitere Wirkspektrum zu erhalten.
Fazit
Vitamine aus natürlichen Quellen sind nicht per se besser, weshalb wir bei Burgerstein einen differenzierteren, je nach Produkt auch unterschiedlichen Ansatz wählen bei der Auswahl unserer Wirkstoffe.
Da das synthetische Vitamin C vom natürlichen chemisch nicht unterscheidbar ist, setzten wir in diversen Produkten die synthetische Form ein. Beide Formen sind schlussendlich L-Ascorbinsäure und die Darmzellen, die es aufnehmen, unterscheiden – wie der ganze Körper – nicht, wie das Molekül hergestellt wurde. Für Burgerstein-Produkte legen wir größten Wert auf eine qualitativ einwandfreie Herkunft und eine optimale Wirksamkeit.
Synthetic or Food-Derived Vitamin C — Are they equally bioavailable?
Zusammenfassung
In diesem Artikel wird die Bioverfügbarkeit genauer betrachtet. Den Online-Artikel finden Sie unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3847730/. Das PDF des Artikels ist ebenso hinterlegt - klicken Sie einfach auf das Bild!
Vitamin C (Ascorbat) ist ein essenzieller wasserlöslicher Mikronährstoff für den Menschen und wird über die Nahrung, hauptsächlich aus Obst und Gemüse, aufgenommen. In vivo wirkt Vitamin C als Cofaktor für zahlreiche biosynthetische Enzyme, die für die Synthese von Aminosäure-abgeleiteten Makromolekülen, Neurotransmittern und Neuropeptidhormonen erforderlich sind, und ist auch ein Cofaktor für verschiedene Hydroxylasen, die an der Regulation der Gentranskription und Epigenetik beteiligt sind. Vitamin C wurde erstmals in den frühen 1930er Jahren chemisch synthetisiert und seitdem haben Forscher die vergleichende Bioverfügbarkeit von synthetischem und natürlichem, aus der Nahrung gewonnenem Vitamin C untersucht. Obwohl synthetisches und aus der Nahrung gewonnenes Vitamin C chemisch identisch ist, sind Obst und Gemüse reich an zahlreichen Nährstoffen und Phytochemikalien, die seine Bioverfügbarkeit beeinflussen können. Die physiologischen Wechselwirkungen von Vitamin C mit verschiedenen Bioflavonoiden sind bisher am intensivsten untersucht worden. Hier wird ein Überblick über Tier- und Humanstudien gegeben, die sowohl pharmakokinetische als auch Steady-State-Designs umfassen und die vergleichende Bioverfügbarkeit von synthetischem und aus Lebensmitteln gewonnenem Vitamin C bzw. von Vitamin C in Gegenwart isolierter Bioflavonoide untersucht haben. Insgesamt zeigte die Mehrzahl der Tierstudien Unterschiede in der vergleichenden Bioverfügbarkeit von synthetischem gegenüber natürlichem Vitamin C, wobei die Ergebnisse je nach Tiermodell, Studiendesign und gemessenen Körpersegmenten variierten. Im Gegensatz dazu haben alle vergleichenden Steady-State-Bioverfügbarkeitsstudien am Menschen keine Unterschiede zwischen synthetischem und natürlichem Vitamin C gezeigt, unabhängig von der Probandengruppe, dem Studiendesign oder der verwendeten Intervention. Einige pharmakokinetische Studien am Menschen haben vorübergehende und kleine vergleichende Unterschiede zwischen synthetischem und natürlichem Vitamin C gezeigt, obwohl diese Unterschiede wahrscheinlich nur minimale physiologische Auswirkungen haben. Es werden Fragen des Studiendesigns und zukünftige Forschungsrichtungen diskutiert.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Creative Commons Attribution Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/) verbreitet wird.
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