Burgerstein

Vitamin D

Eine Publikation des Robert Koch Instituts (RKI) aus dem Jahr 2015 zeigt ebenfalls eine große Verschiebung der Werte im Bereich des Vitamin-D-Mangels.5 Legt man den Referenzwert von 30 ng/ml an diese Ergebnisse an, so weisen im Zeitraum von 2008 bis 2011 lediglich knapp 12 % der repräsentativ ausgewählten erwachsenen Bürger in Deutschland einen regelrechten Vitamin-D-Spiegel auf (siehe Abbildung).

Ausgehend von einem Grenzwert von 30 ng/ml Vitamin D findet sich ein Mangel bei nahezu 90 % der erwachsenen deutschen Bürger in einem repräsentativen Kollektiv des Robert Koch Instituts.1
Auch andere Publikationen bestätigen diese Situation: Schon in den Jahren zwischen 1997 und 1999 wiesen 23,6 % der deutschen Frauen und 23,7 % der Männer einen Vitamin-D-Mangel (< 20 ng/ml) auf. Zwischen den Jahren 2008 und 2011 wuchs der prozentuale Anteil auf 29,7 % bei den Frauen und auf 30,8 % bei den Männern, was einer Zunahme des Mangels von 25 % bei den Frauen sowie 30 % bei den Männern entspricht.2

1 Rabenberg, Martina; Scheidt-Nave, Christa; Busch, Markus A.; Rieckmann, Nina; Hintzpeter, Birte; Mensink, Gert B. M. (2015): Vitamin D status among adults in Germany--results from the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1). In: BMC public health 15, S. 641. DOI: 10.1186/s12889-015-2016-7. | 2 S Mehany , C Pöppelmeyer, N Cvjetkovic, N Barkhordarian, O Prochazka, K Buchinger, O Helk, B Wessner, H Klinglmayer, G Schwarz, O Pachinger, K Widhalm. Niedrige Vitamin-D-Blutspiegel in Wiener Schulkindern: EDDY Studie, Aktuel Ernahrungsmed 2015; 40 - P2_3. DOI: 10.1055/s-0035-1550200.

Warum ist Vitamin D so wichtig für den Körper?

Genregulation und Zellentwicklung
Fast alle Zellen in unserem Körper enthalten Vitamin-D-Rezeptoren. Vitamin D, das eigentlich ein Hormon ist, bindet sich an diese Rezeptoren. So reguliert es die Bildung von Proteinen, Enzymen und Botenstoffen im Körper. Ebenfalls ist es an der Zellreifung und an der Zelldifferenzierung (= die Ausbildung der Aufgabe, die die Zelle später übernimmt) beteiligt.

Immunsystem und Entzündungen
Vitamin D hemmt die Bildung eines Signalstoffes des Immunsystems (TNF-α). Dieser Signalstoff ist an vielen Entzündungsprozessen beteiligt. Ebenfalls reduziert Vitamin D weitere Entzündungsparameter wie das sogenannte C-reaktive Protein oder Interleukin-6.

Weiter ist Vitamin D nötig für die Bildung von natürlichen Killerzellen. Diese Zellen sind in der Lage, virusinfizierte Zellen zu erkennen und abzutöten. Zudem reguliert Vitamin D die Immunantwort des Immunsystems auf fremde Organismen oder Substanzen.

Knochen und Zähne
Vitamin D ist unerlässlich für den normalen Knochenaufbau. Es erhöht die Aufnahme des Kalziums aus der Nahrung und fördert die Einlagerung des Kalziums (und weiteren Mineralstoffen) in die Knochen. Das Gleiche gilt für unsere Zähne.

Weiter ist Vitamin D am Nervenstoffwechsel beteiligt und hat eine schützende Funktion für das Herz-Kreislauf-System.

Vitamin D ist das einzige Vitamin, bei dem die biologisch aktive Form ein Hormon ist.

Der Name „Vitamin D“ bezeichnet eine Gruppe von verwandten Verbindungen. Vitamin D3, auch Cholecalciferol genannt, ist die Vitamin-D-Form, die unsere Haut aus Cholesterin synthetisiert, wenn sie der Sonne ausgesetzt wird (UV-B). Die Aktivierung von Vitamin D3 erfolgt in der Leber, die weitere Umwandlung in Calcitriol geschieht in der Niere. Calcitriol ist die wirkungsvollste Form des Vitamin D.

Es sorgt für die Resorption von Kalzium aus Darm und Niere sowie für den Einbau von Kalzium in die Knochenmatrix. Cholecalciferol (auch Colecalciferol oder kurz Calciol) ist die wichtigste physiologische Form des Vitamin D im Menschen.

Bestimmung von Vitamin D Mangel

Unser Organismus wandelt Vitamin D3 in der Leber in die Zwischenstufe 25-OH-Vitamin-D3 um, die auch die Bezeichnung 25(OH)D trägt. Dieses Biomolekül bleibt im Blut über längere Zeit konstant und dient als Speicherform von Vitamin D. Aus diesem Grund eignet es sich gut zur Diagnose eines Vitamin D3 Defizits.

Ein Labor bestimmt aus dem Blutserum die Konzentration von 25-OH-Vitamin-D3. Sie wird entweder in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) oder Nanomol pro Liter (nmol/l) angegeben. Bei der Messung sind folgende Ergebnisse möglich:

Übersicht der 25(OH)D Werte im Blutserum1

  • extremer Mangel: weniger als 7 ng/ml (17,5 nmol/l)
  • Mangel: unter 20 ng/ml (unter 50 nmol/l)
  • Unterversorgung: 20 bis 29 ng/ml (50 bis 72,5 nmol/l)
  • normale Werte: 30 bis 59 ng/ml (75 bis 147,5 nmol/l)
  • hohe Werte: 60 bis 89 ng/ml (150 bis 222,5 nmol/l)
  • Überversorgung: 90 bis 149 ng/ml (225 bis 372,5 nmol/l)
  • Vitamin D Vergiftung: über 150 ng/ml (mehr als 375 nmol/l)

Messwerte von 30 bis 59 ng/ml gelten als normal. Leicht erniedrigte Werte zwischen 20 und 29 ng/ml werden von Medizinern Unterversorgung genannt. Ein Vitamin D Mangel liegt dann vor, wenn der 25(OH)D Spiegel im Blut unter 20 ng/ml sinkt. Diese Einteilung ist für Kinder und Erwachsene gleich.

[1] Kipshoven C. Querschnittsstudie zur Abschätzung des Vitamin-D-Status in der Bevölkerung in Deutschland

Hinweis

Chronische Leber- und Gallenblasenerkrankungen sowie andere Störungen des Verdauungstraktes, bei denen Fette schlecht absorbiert werden, reduzieren auch die Aufnahme und Speicherung von Vitamin D. Bei Menschen mit Nierenerkrankungen ist die Umwandlung von Vitamin D in die aktive Form Calcitriol vermindert, ebenso verliert die Niere im Alter immer mehr die Fähigkeit, Vitamin D3 in seine aktive Form umzuwandeln. Die Haut ist im Alter zudem deutlich weniger effizient in der Bildung von Vitamin D3.

Bestimmte Medikamente, welche bei Epileptikern eingesetzt werden, können den Abbau von Vitamin D beschleunigen. Denselben Effekt haben gewisse Medikamente, welche oft bei Krebspatienten angewendet werden (Zytostatika). Cortison, das bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt wird, senkt unter anderem den Vitamin-D-Spiegel, wodurch der Vitamin-D-Bedarf während der Cortisoneinnahme erhöht ist.

 

Vitamin D - körpereigene Produktion

Wie viel Sonne braucht der Körper, um über die körpereigene Bildung ausreichend Vitamin D zu produzieren? Wie ist das im Herbst und Winter im Vergleich zum Sommer?

Die körpereigene Vitamin-D-Bildung in der Haut durch Sonnenlicht (UVB-Strahlen) ist abhängig von Breitengrad, Jahres- und Tageszeit, Witterung, Kleidung, Aufenthaltsdauer im Freien sowie dem Hauttyp und auch der Verwendung von Sonnenschutzmitteln, die die körpereigene Produktion vermindern. Das bedeutet, dass der Beitrag der körpereigenen Bildung zur Vitamin-D-Versorgung individuell stark schwanken kann. Somit kann der körpereigene Beitrag zur Vitamin-D-Versorgung weder bei Einzelpersonen, noch pauschal für die Allgemeinbevölkerung mengenmäßig bestimmt werden.

In den Sommermonaten ist es möglich, durch die körpereigene Bildung die gewünschte Serumkonzentration des 25-Hydroxyvitamin-D von 50 nmol/l zu erreichen. Die körpereigene Bildung durch die Sonnenlichtbestrahlung ist abhängig von der geografischen Lage. Die folgende Tabelle gibt Orientierungswerte für die Dauer der Sonnenbestrahlung für eine gute Vitamin-D-Versorgung für die Breitengrade 50 bis 75 N° an.

Das sich Österreich von 47 bis 49 N° (Breitengrade) erstreckt, dürfte es für ungefähr die Hälfte des Jahres für Erwachsene ausreichen, pro Tag ein ca. ein Viertel der Körperoberfläche (Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen) zwischen 12 und 15 Uhr je nach Hauttyp und Jahreszeit 5 bis 25 Minuten der Sonne auszusetzen.

  Dauer der Sonnenlichtbestrahlung bei Hauttyp I/II (helle bis sehr helle Hautfarbe, hellrotes oder blondes Haar, blaue oder grüne Augen) Dauer der Sonnenlichtbestrahlung bei Hauttyp III (mittlere Hautfarbe, dunkle Haare, braune Augen)
März bis Mai 10 bis 20 Minuten 15 bis 25 Minuten
Juni bis August 5 bis 10 Minuten 10 bis 15 Minuten
September bis Oktober 10 bis 20 Minuten 15 bis 25 Minuten


Am Vormittag von 10 bis 12 Uhr und am Nachmittag von 15 bis 18 Uhr kann die Dauer der Sonnenlichtbestrahlung verdoppelt werden. Im Gegensatz zu den Sommermonaten ist die Sonnenbestrahlung in Österreich in den Monaten von Oktober bis März nicht stark genug, um eine ausreichende Vitamin-D-Bildung zu gewährleisten.

Vitamin D3

  • Unterstützt die Entwicklung von Zellen in den verschiedensten Geweben, die Zelldifferenzierung und die gesunde Zellreifung
  • Unterstützt das Immunsystem bei der Bildung von natürlichen „Killerzellen“
  • Unterstützt das Herz-Kreislauf-System
  • Unterstützt den normalen Knochenaufbau
  • Unterstützt die Aufnahme und Verwertung von Kalzium in den Knochen
  • Trägt zu einer normalen Aufnahme und Verwertung von Kalzium und Phosphor bei
  • Trägt zur Erhaltung normaler Zähne bei
  • Trägt zu einem normalen Kalziumspiegel im Blut bei

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