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Ginseng: die wichtigsten Einsatzgebiete

Panax Ginseng C. A. Meyer ist eine sehr alte Arzneipflanze, die ihren Ursprung in Regionen von China und Korea hat. Dort wird Ginseng schon seit über 2000 Jahren sowohl in der traditionellen chinesischen als auch in der koreanischen Medizin als Heilpflanze verwendet.

Neben P. Ginseng ist auch Panax quinquefolius, der Amerikanische Ginseng, oder die Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus), auch sibirischer Ginseng genannt, bekannt. Zwar unterscheiden sich die verschiedenen Ginseng-Arten bezüglich der Inhaltsstoffe, in ihrer Wirkung sind sie aber recht ähnlich.

Weißer & roter Ginseng - wo liegen die Unterschiede?

Medizinisch verwendet werden die getrockneten Wurzeln von Ginseng. Abhängig vom Herstellungsprozess wird zwischen weißem und rotem Ginseng unterschieden. Der weiße Ginseng ist zwischen vier bis sechs Jahre alt und wird nach der Ernte an der Sonne getrocknet, während der rote Ginseng (Ginseng radix rubra) zuerst mit heißem Wasserdampf behandelt und anschließend getrocknet wird. Bei dieser Zubereitungsart handelt es sich im Grunde um eine uralte, empirisch gefundene Konservierungsmethode. Durch diesen Vorgang wird der enthaltene Zucker karamellisiert und die Farbe verändert sich von dem ursprünglichen Weiß zu Rot. Jede dieser beiden Varianten wird anschließend u. a. zu Extrakten weiterverarbeitet. In Studien, welche die Effekte von Ginseng-Präparaten untersucht haben, wird oft nicht unterschieden, ob roter oder weißer Ginseng verwendet wurde. Daher ist es schwierig, den beiden Ginseng-Varianten genaue Wirkungen zuzuschreiben.

Ginsenoside

Für die medizinische Wirkung der Ginseng-Wurzel sind vor allem die Ginsenoside verantwortlich, die zu den Triterpensaponinen gehören und von denen derzeit mehr als 30 verschiedene Verbindungen bekannt sind. Daneben findet man darin weitere Inhaltsstoffe wie Polyacetylene, Sesquiterpene, ätherische Öle, Stärke und andere Substanzen. Diesen Inhaltsstoffen werden antioxidative, neuroprotektive, antitumorale, antidiabetische, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften zugeschrieben.

Wofür wird Ginseng eingesetzt?

  • Adaptogene Wirkung
    Die wohl bekanntesten Anwendungsgebiete der Ginseg-Wurzel basieren auf ihrer Wirkung als Adaptogen, d. h. ihrer Fähigkeit, einem Organismus zu helfen, die Widerstandsfähigkeit gegen physischen oder psychischen Stress zu erhöhen und die allgemeine Vitalität zu steigern. Deshalb werden ginsenghaltige Präparate oft als Stärkungsmittel oder auch gegen chronische Erschöpfungszustände (Fatigue) eingesetzt. In Studien konnte gezeigt werden, dass Ginsenoside die adrenale Steroidogenese über eine indirekte Wirkung auf die Hypophyse steigern können. Es wird vermutet, dass diese kortikosteroidähnliche Wirkung des Ginsengs für die adaptogenen Eigenschaften verantwortlich ist, da die von der Nebenniere produzierten Hormone bekannter Massen eine wichtige Rolle bei der Anpassungsfähigkeit des Körpers spielen.1, 2

    Bei chronischer Müdigkeit wird oxidativer Stress als ein wichtiger Auslöser angeschaut. Die antioxidativen Eigenschaften von P. Ginseng wurden bereits mehrfach beschrieben, 3, 4 wie auch seine positive Wirkung auf die Fatigue. In einer Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie mit Personen, welche seit mindestens sechs Monaten unter chronischer Müdigkeit litten, wurde die Serum-Konzentration von reaktiven Sauerstoffspezies und Malondialdehyd, ein Abbauprodukt von Fettsäuren und qualitativer Marker der Lipidperoxidation, durch die Einnahme eines Ginsengextraktes signifikant gesenkt, während die Glutathion-Konzentration und die Glutathion-Reduktase-Aktivität signifikant stiegen. Auch die Einschätzung der mentalen Gesundheit (größerer Effekt bei 2 g als bei 1 g) und der Müdigkeit (bei 2 g) wurde signifikant verbessert.4 Aus (prä-)klinischen Studien geht hervor, dass wohl noch weitere Mechanismen wie z. B. die Regulierung des Glukosemetabolismus für die Anti-Fatigue-Wirkung von Ginseng verantwortlich sein könnten.
  • Leistungsfähigkeit (mental und körperlich)
    Eine Studie konnte zeigen, dass Ginseng bei gesunden Probanden die Blutglukosewerte senkt sowie die kognitive Leistungsfähigkeit erhöht und die subjektiv empfundene Müdigkeit nach einer ausdauernden mentalen Tätigkeit vermindern kann.5 Die Autoren vermuteten, dass der positive Effekt auf den Glukosemetabolismus auch eine fördernde Wirkung auf kognitive Funktionen hat. Auch eine Cochrane-Analyse kam zum Schluss, dass einzelne Studien mit Ginseng auf eine Verbesserung kognitiver Funktionen, des Verhaltens und der  Lebensqualität hindeuten.6 Ganz ähnlich beeinflusst Ginseng auch die psychomotorischen Eigenschaften (Mimik, Gestik, Gehen, Sprechen) positiv. Die oft postulierte Wirkung von Ginseng auf die körperliche Leistungsfähigkeit konnte jedoch nicht bestätigt werden. Es gibt zwar Studien mit positiven Resultaten, doch die Mehrheit der Publikationen konnte keine leistungssteigernden Effekte nachweisen.7
     
  • Wirkung auf den Glukosemetabolismus
    Eine Reihe von Studien befasste sich mit dem Einfluss von Ginseng auf den Glukosemetabolismus. Die meisten konnten positive Resultate nachweisen bzw. bestätigen, dass Ginseng einen günstigen Effekt auf die Glukoseregulation hat und die Glukosekonzentration im Blut senken kann. Eine Metaanalyse aus 2014 fasste die Resultate von 16 klinischen Studien, in denen
    verschiedene Ginsengextrakte 4–24 Wochen lang eingenommen wurden, zusammen. Ginseng konnte den Nüchternblutzucker bei Personen mit und ohne Diabetes geringfügig, aber signifikant senken, hatte aber keinen Einfluss auf das HbA1c und den Insulinspiegel im Vergleich zur Kontrolle.8
     
  • Weitere Einsatzgebiete: 

    Es besteht auch eine gewisse Evidenz für eine positive Wirkung auf das Immunsystem, auf Herz- und Lungenfunktionen sowie eine geringe Evidenz zur Verbesserung der erektilen Dysfunktion.7



FAZIT

In zahlreichen Studien konnten verschiedene Wirkungen von P. Ginseng klar nachgewiesen werden. Die vielversprechendsten Beweise unterstützen seine Verwendung bei der Modulation des Glukosestoffwechsels, in Stresssituationen oder auch zur Förderung von kognitiven Funktionen. Auch die Sicherheit von Ginseng wird positiv beurteilt und macht das altbewährte Mittel zu einer interessanten Behandlungsoption in diversen Anwendungsgebieten.

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Quellen
1 Panossian A et al. Evidence-Based Efficacy of Adaptogens in Fatigue, and Molecular Mechanisms Related to their Stress-Protective Activity. Curr Clin Pharmacol 2009;4(3):198– 219. | 2 Gaffney BT et al. The effects of Eleutherococcus senticosus and Panax ginseng on steroidal hormone indices of stress and lymphocyte subset numbers in endurance athletes. Life Sci 2001;70(4):431–42. | 3 Kim HG et al. Antioxidant effects of Panax ginseng C.A. Meyer in healthy subjects: a randomized, placebo-controlled clinical trial. Food Chem Toxicol 2011;49(9):2229–35.| 4 Kim HG et al. Antifatigue Effects of Panax ginseng C.A. Meyer: A Randomised, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. PLoS One 2013;8(4):e61271. | 5 Reay JL et al. Panax ginseng (G115) improves aspects of working memory performance and subjective ratings of calmness in healthy young adults. Hum Psychopharmacol 2010;25(6):462–71. | 6 Geng J et al. Ginseng for cognition. Cochrane Database Syst Rev 2010;12:CD007769. | 7 Lee NH et al. Systematic Review of Randomized Controlled Trials Evaluating the Efficacy and Safety of Ginseng. Acupunct Meridian Stud 2011;4(2):85−97. | 8 Shishtar E et al. The Effect of Ginseng (The Genus Panax) on Glycemic Control: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Clinical Trials. PLoS One 2014;9(9):e107391.